Extraordinary rendition

Blau: Aus diesen Ländern stammen die illegal Entführten.
Hellblau: Häftlinge wurden angeblich über diese Länder transportiert.
Rot: Häftlinge sind Angaben zufolge in diesen Ländern angekommen.
Schwarz: Standorte der "black sites".
Quellen: Amnesty International[1], Human Rights Watch

Der Begriff Extraordinary rendition (deutsch: außerordentliche Auslieferung, auch Überstellung von Terrorverdächtigen) bezeichnet das Entführen und Überführen einer Person von einem Staat zum anderen ohne juristische Grundlage.[2] In diesem Zusammenhang wird auch der Ausdruck torture by proxy (zu deutsch: stellvertretende Folter) von Kritikern dieser Überführungen genutzt, um Abläufe zu beschreiben, bei denen im Rahmen des Kampfs gegen den Terror so genannte Terrorverdächtige in Länder überführt werden, deren Strafverfolgung von teilweise menschenrechtsverletzenden Befragungstechniken wie Folter geprägt ist. Des Weiteren wird von Kritikern angeführt, dass diese Folter in Mitwissen oder sogar in Einverständnis der veranlassenden Regierung geschieht.

Die Außenministerin der Vereinigten Staaten, Condoleezza Rice, erklärte im April 2006 in einem Radio-Interview, dass die Vereinigten Staaten keine Menschen an Orte überführten, von denen man wisse, dass sie dort gefoltert werden würden.[2][3][4] Diese Aussage steht im Gegensatz zu staatsanwaltlichen Ermittlungen zum Beispiel im Fall Abu Omar.

  1. "Rendition" and secret detention: A global system of human rights violations (Memento vom 4. September 2009 im Internet Archive), Amnesty International, 1. Januar 2006
  2. a b Michael John Garcia, Legislative Attorney American Law Division. Renditions: Constraints Imposed by Laws on Torture (PDF; 313 kB) April 5, 2006 p.2 link from the United States Counter-Terrorism Training and Resources for Law Enforcement web site (Memento vom 14. Oktober 2012 im Internet Archive)
  3. Gordon Corera Does UK turn a blind eye to torture?, BBC 5. April, 2005 "One member of the [parliamentary foreign affairs] committee described the policy as 'effectively torture by proxy'".
  4. James Naughtie's Interview of Secretary Rice With British Foreign Secretary (Memento vom 1. Januar 2009 im Internet Archive) Jack Straw auf BBC Radio 4 vom 1. April 2006 via Internet Archive

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